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Hommage für Trudi Schmucki

Report Nr. 12

SOB-Protokoll von 1970


Protokoll der ausserordentlichen Delegiertenversammlung des SWISS OFFICIAL BOARD

vom Sonntag, 6. September 1970 im Garten-Hotel in Winterthur.


Anwesend sind die auf der beigefügten Präsenzliste aufgeführten Personen.

Anwesende Vertreter des SATV: Herr Grossmann, Herr Haase.



Traktandum 1: Gutheissung der Schrittbegrenzungsentwürfe Standard- und Latin-Sektor.

Der Präsident, Herr Probst, dankt den Anwesenden für ihr pünktliches Erscheinen. Er weist auf das Traktandum 1 hin und erteilt Frau Schmucki das Wort zur Begründung der neuen Figurenbegrenzung im Standard-Sektor.

Frau Schmucki erläutert, dass das bisherige Bronze-Programm für die D-Klasse zu beschränkt sei, sie habe deshalb im vorliegenden Vorschlag für die D-Klasse das Figuren-Programm erweitert.

Gegen diesen Vorschlag wird kein Einwand erhoben. Er wird ohne Änderung von den Anwesenden gutgeheissen. Der Präsident fragt darauf den SATV-Präsidenten, Herr Grossmann um dessen Zustimmung, Herr Grossmann erwidert, materiell sei er damit einverstanden, doch bedürfe es noch der Genehmigung der SATV-Abstimmung.

Der Präsident erklärt, im Latin-Sektor sei ein Missverständnis entstanden, indem er geglaubt habe, es sei nur für die C-Klasse eine Figuren-Begrenzung erwünscht. Deshalb sei die Figuren-Begrenzung nur für die C-Klasse geschaffen worden. Herr Grossmann erwidert, die Hauptversammlung des SATV habe eine Begrenzung für die C- und B-Klasse beschlossen (eine D-Klasse bestehe hier noch nicht). Die allgemeine Meinung sei, dass diese Bestimmung ab Januar 1971 gelten werde. Der Präsident erwidert, von professioneller Seite her würde es begrüsst, wenn die B-Klasse (LA-Sektor) von der Figurenbeschränkung befreit sei.

Es wird darauf vorgeschlagen, das erstellte LA-Beschränkungsprogramm der C-Klasse definitiv und ohne Abwarten einer Genehmigung durch den SATV per 1. Januar 1971 einzuführen. Die Abstimmung heisst diesen Vorschlag einstimmig gut.



Traktandum 2: Abklärung, was an der kommenden Meisterschaft erlaubt ist und was nicht.

Herr Grossmann bittet die Tanzlehrer, jetzt schon auf die Figurenbegrenzung hinzuarbeiten.

Frau Schmucki und Herr Probst betonen, dass die SM 70 (LA) frei von einer Beschränkung sein werde.

Herr Santi meint, Herr Grossmann solle die Wertungsrichter so informieren, dass schwierige Sachen nicht, aber gute Basics honoriert werden. Herr Santi schlägt noch vor, die C-Klasse (LA) solle sich während des Jahres qualifizieren können. Frau Patzold erwidert, die Qualifikations-Turniere im Standard-Sektor sollen sich zuerst bewähren.

Herr Grossmann fragt über den Wertungsrichter-Massstab am heutigen Schweighof-Turnier. Frau Schmucki antwortet, die Wertungsrichter hätten beschlossen, nur vorgeschriebene Figuren zu werten. Herr Strebel fragt, ob dann die Wertungsrichter honorieren oder strafen sollten. Man einigt sich darauf, gute Basics zu honorieren und keine Bestrafung anzuwenden.

Frau Schmucki wirft die Frage auf, ob im LA Figurenbegrenzungsprogramm "Circular Voltas" erlaubt seien oder nicht. Herr Santi antwortet, diese fallen unter den Begriff "Voltas" und seien demzufolge verwendbar.

Herr Grossmann fragt, ob die Wertungsrichter frei werten sollen, d.h. ohne Beachtung einer Übertretung der Figurenbegrenzung, welche von einem speziellen Polizisten überwacht wird oder ob sie Verstösse entsprechend abwerten sollen. Die Anwesenden meinen, ein Wertungsrichter solle in der Lage sein, schwierige Sachen entsprechend abzuwerten. Herr Grossmann erklärt, die Abschaffung des Polizisten erleichtere dem SATV die Turnierabwicklung wesentlich.



Traktandum 3: Inkraftsetzung der Figurenbegrenzung.

Latein-amerik. Tänze:
Die C-Klasse Figurenbegrenzung tritt ab 1. Januar 1971 in Kraft
Die B-Klasse ist frei. Eine D-Klasse existiert noch nicht.

Standard-Tänze:
Das neue Programm der D-Klasse und C-Klasse tritt ab 1. Januar 1971 in Kraft und ersetzt die bisherige Figurenbeschränkung, welche dem SOB-Medal-Testprogramm gleichgestellt war.

Die ab 1971 in Kraft tretenden Figurenbegrenzungen sind am Schluss diesem Protokoll beigeheftet.



Traktandum 4
Der Präsident ordnet eine Traktanden-Änderung an.

Neues Traktandum: Wertungsrichter.

Der Präsident erklärt, die Zahl der Tanzlehrer, die sich als Wertungsrichter zur Verfügung stellen, sei beschränkt. Er sieht als Lösung für die Qualifikationsturniere die Förderung von Amateur-Wertungsrichtern.

Herr Santi schlägt vor, Spitzenamateure nachzuziehen.

Herr Grossmann meint, man sollte gemeinschaftlich (SATV und SOB) die Ausbildung von Amateur-Wertungsrichtern anstreben. Diese Anregung sei schon lange gemacht worden. Eine Initiative von Herr Kaiser und Mr. Borrow sei nicht verwirklicht worden. Herr Strebel erklärt, dass in den TTVS-Statuten Wertungsrichter-Ausbildungskurse enthalten waren. Diese hätten aber für die Aufnahme ins SOB gestrichen werden müssen. Den Kurs solle nun das SOB durchführen. Er lehnt auch eine alleinige Durchführung durch den SATV ab. Eine weitere Möglichkeit sei noch, den Auftrag zur Durchführung einem Verband zu erteilen.

Herr Santi meint, eine kleine Prüfung sei nur vorteilhaft.

Herr Strebel schlägt vor, den Start mit einem halbtägigen Kurs für Standardtänze zu beginnen. Herr Santi befürchtet damit oberflächliche Arbeit.

Herr Strebel erklärt sich bereit, den Kurs durchzuführen, wünscht aber, dass der entfernte Statuten-Passus wieder aufgenommen werden kann.

Der Präsident fragt Herr Santi, ob er sich für einen Wertungsrichter-Kurs zur Verfügung stellen würde. Herr Santi antwortet, nur dann, wenn sich niemand bereit erklärt und nur im LA-Sektor.

Herr Grossmann ergänzt, dass das Problem im Standard-Sektor sei.

Demnächst seien 6 Qualifikationsturniere in Standard. Er begrüsst den Beginn mit der Ausbildung in Standard. Herr Grossmann fragt, ob das SOB wünsche, dass der SATV allein den Wertungsrichterlehrgang durchführe. Der Präsident meint, dass das SOB diesen in Zusammenarbeit mit dem SATV durchführen soll.

Dieser Vorschlag wird in der Abstimmung einstimmig gutgeheissen.

Der Präsident fasst den Beschluss so zusammen, dass das SOB in kürzester Frist, d.h. noch während des laufenden Jahres, einen Lehrgang für Amateur-Wertungsrichter in den Standardtänzen organisieren wird. Die Zuständigkeit für die Organisation wird noch bestimmt.



Traktandum 5: Diskussion über Einladungen aus Italien.

Der Präsident informiert die Anwesenden, dass in Italien 2 Verbände bestehen. Bisher sei die italienische Amateur-Meisterschaft durch Herrn Mannoni organisiert worden. Jetzt aber habe Herr Santinelli diese durchgeführt, wobei aus der Schweiz Herr Scharmer gewertet habe. Herr Mannoni habe sich deshalb beim SATV beschwert. Der SATV habe, da es sich um eine Prof. Angelegenheit handle, den Brief dem SOB weitergeleitet.

Herr Probst meint, nationale Meisterschaften sollten innerhalb eines Landes geregelt werden.

Herr Grossmann sagt, der Santinelli-Verband sei im ICAD gesperrt. Ein Eingehen auf die Beschwerde wird nicht beschlossen.

Damit wird die Sitzung abgeschlossen.

Zürich, 7. September 1970

Der Protokollführer: Sig. A. Läderach



Präsenzliste: Ausserordentliche Generalversammlung des SOB Sonntag, 6. September 1970 in Winterthur

Sig
Ed. Probst
A. Läderach
T. Schmucki
I. Patzold-Garbujo
G. Jenzer
E. Strebel
J. Strebel
W. Santi
P. Haase SATV
G. Grossmann SATV
H. Urben



SWISS OFFICIAL BOARD OF BALLROOM DANCING (SOB)

Figuren-Material für die Amateur-Turnierpaare der C-Klasse in den latein-amerikanischen Tänzen (nach SOB-Auswahl).

Vorbemerkungen:
1. Die Ausführungen der Figuren hat prinzipiell nach der Technik der Bücher "Laird" und "Lavelle" zu erfolgen.

2. Anderweitige Ein- und Ausgänge, welche mit der Schrittbeschreibung dieser beiden Bücher nicht übereinstimmen, sind nicht gestattet.

3. Als nicht erlaubte Position gilt: "Shadow Position". (Ausnahme Samba: "Shadow Bota Fogos", welche keine eigentliche "Shadow Position" darstellen.)

Rumba:
Basic Movement - Progressive Walks (ausgenommen auf gleichem Fuss) - Cucarachas - Fan - Alemana - Spot Turn - Side Step - Hockey Stick - Open and Closed Hip Twist - Nat. Top - Hand to Hand - Spiral - Sliding Doors - Nat. Opening Out Movement - Outside Swivel - Alternative Basic - Reverse Top - Opening Out from 6 of Reverse Top,

Samba:
Basic Movement (Right and Left) - Whisks - Samba Walks (Stationary, Side and in P.P.) - Foot Change - Bota Fogos in P.P. and C.P.P. - Travelling Bota Fogos - Shadow Bota Fogos - Criss Cross - Voltas - Contra Bota Fogos - Closed Rocks - Reverse Turn.

Cha Cha:
Basic Movement - Hand to Hand - New Yorker - Shoulder to Schoulder - Nat. Opening Out Movement - Alemana or Spot Turn - Fan - Hockey Stick - Cross Basic - Cuban Break - Open and Closed Hip Twist - Spiral - Nat. Top - Time Step.

Paso Doble:
Sur Place - Basic Movement - Chasses Left and Right - Elevations - Deplacement - Attack - Appel - Sixteen - Separation - Separation with Advanced Ending - Sync. Separation - Left Foot Variation - La Passe - Promenades - Promenades with Advanced Ending.

Jive:
Fallaway Rock - Fallaway Throwaway - Link Rock - Change of Place R. to L. - Change of Place L. to R. - Change of Hands - American Spin - Stop and Go - Whip - Promenade Walks - Rolling Off the Arm - Windmill - Spanish Arms.



SOB Schrittbegrenzung C- und D-Klasse Standard-Tänze

Waltz:
D-Klasse: Closed Changes / Natural Turn / Reverse Turn / Natural Spin Turn / Whisk / Chasse from P.P / Hesitation Change / Outside Change / Corte / Back Whisk / Impetus Closed or Open / Weave from P.P. / Natural Fallaway / Turning Lock end closed or in P.P.
C-Klasse: Telemark Closed or Open / Outside Spin / Double Reverse Spin / Drag Hesitation / Back Lock / Natural Telemark / Chassé to Right / Left Whisk / Running Wing / Natural Pivot and Spin / 1/2 Reverse Turn, Open Finish.

Tango:
D-Klasse: Walks / Progressive Side Step / Progressive Link / Closed Promenade / 3x Reverse Turn / Rock Turn / Promenade Turn / Corte / Open Promenade and Open Finishes / Promenade Link / Outside Swivel / Four Step
C-Klasse: Fallaway Promenade / Twist Turns / Quick Locks / Quick Chasses / Promenade Chasses / Promenade Tap / Whisk / Left Whisk / Brush Tap / Fan.

Quickstep:
D-Klasse: Quarter Turns / Progressive Chasse / Chasse Reverse Turn / Lock Forward and Back / Running Finish / Natural Spin Turn / Natural Pivot Turn / Natural Turn / Running Right Turn / V 6 / Quick Open Reverse Turn / Four Quick Run.
C-Klasse: Impetus Closed or Open / Telemark Closed or Open / Double Reverse Turn / Fishtail / Zig-Zag, Back Lock, Running Finish / Six Quick Run / Open Natural, to Running Finish, end closed or in P.P. / Reverse Impetus / Tipple Chasse to R or L from closed position or P.P.

Foxtrott
D-Klasse: kein Foxtrott
C-Klasse: Feather / Three Step / Natural Turn / Reverse Turn / Change of Direction / Impetus Closed or Open / Telemark Closed or Open / 1 - 4 of Wave and Check / Reverse Weave / Natural Weave / Hover Cross / Open Natural Turn / Outside Swivel / Whisk / Back Whisk.

Wiener Walzer:
D-Klasse und C-Klasse: Rechts- und Linksdrehungen mit Übergang



Kopie an:
T. Schmucki
Fromm
Kaiser
Scharmer
Kalt
Muskens
Borrow

Winterthur, 1.10.70



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