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Hommage für

Walter & Marianne Kaiser


Die Zeit danach



Die neue Partnerin von Walter Kaiser hiess Margot Eckert und war gleichzeitig seine Assistentin in der Tanzschule. Im September 1966 fand die Eröffnung des "Studio II" statt mit neuen Dimensionen in der Schweizer Tanzschul-Szene!



1966: Walter Kaisers neue Tanzschule



Nach einer Aufbauphase im Jahr 1966 tanzte Walter Kaiser mit Margot Eckert nochmals den "Grossen Preis von Europa" in München (2. Platz!) und erreichte in Blackpool wiederum das Latein-Finale der Professionals (6. Platz, unmittelbar vor Wolfgang und Evelyn Opitz). Was für eine erneut grandiose Leistung! Und dies trotz Pause, mit neuer Partnerin, gegen Konkurrenten, die zwischenzeitlich unaufhaltsam trainiert hatten!



Februar 1967: Grosser Preis von Europa in München



Mai 1967: Blackpool Professional Latein



Walter Kaiser und Margot Eckert
im Deutschen Theater in München



Walter Kaiser - ein Vorbildprofessional

Was immer Walter Kaiser anpackte: er, seine Partnerinnen und sein Team engagierten sich 100%ig dafür. Sei es als Turniertänzer, bei Shows, in der Tanzschule, beim Fernseh-Tanzkurs, bei Aktivitäten für den Professional- oder Amateur-Verband (u.a. Wertungsrichter-Ausbildung), als Trainer, als Wertungsrichter, sei es als Ball- und Turnierorganisator, als Turnierleiter...

Ohne Übertreibung kann von Walter Kaiser von einem Vorbildprofessional gesprochen werden: die nationale und internationale Tanzszene hat ihm unglaublich viel zu verdanken!



Seit Ende der 50er-Jahre wurden von der Tanzschule Kaiser viele und schöne Ball-Turniere, Länderkämpfe und nationale und internationale Amateur- und Professional-Meisterschaften organisiert. Zudem war Walter Kaiser an praktisch allen wichtigen Tanzanlässen in der Schweiz in irgend einer Form beteiligt:

1960 Standard-SM: "Die diesjährige Schweizer Amateur-Meisterschaft wurde im Zürcher Kongresshaus vom Schweizer Amateur-Tanzsport-Verband durchgeführt. Eine ausgezeichnete Stimmung begleitete die von Tanzlehrer Walter Kaiser zügig und sehr geschickt geleitete festliche Veranstaltung vom Anfang bis zum Ende..." (Tanz Illustrierte Nr. 91, Mai 1960)

1961 Standard-SM an der "Hyspa" (Ausstellung "Hygiene und Sport") in Bern: "Es war überhaupt das erste Mal, dass ein Tanzturnier in der Schweiz eine derartige Zuschauerzahl aufwies (2300 Zuschauer!)... Die Schweizer Meisterschaft gewann das Paar Gastl - Merz vom Zürcher Tanz-Zirkel vor Wehrli - Pickert vom Akademischen Tanzclub Zürich (Trainer beider Klubs Herr Kaiser)..." (Tanz Illustrierte Nr. 105, Juli 1961)

1962 Standard-SM: "Schweizerische Amateur-Meisterschaft unter der Organisation der Tanzschule Kaiser im Zürcher Kongresshaus... Zürich hat, seit vielen Jahren, einst mit Schmuckis und jetzt mit Kaisers, die bekanntesten schweizerischen Profis auf das internationale Parkett gestellt..." (Tanz Illustrierte Nr. 119, September 1962)

1966 Züri-Meisterschaft Standard, Kongresshaus, Zürich, Turnierleiter: Walter Kaiser, Zürich. "Anlässlich eines Mittelschülerballes der Tanzschule Kaiser wurde vom Akademischen Tanzklub Zürich die erste 'Züri-Meisterschaft' durchgeführt und damit für Zürich eine neue Tradition eingeleitet. Walter Kaiser hat einen grossen Pokal gestiftet und damit erneut zur Förderung des Amateur-Tanzsportgedankens beigetragen." (SATV-Kurier Nr. 2, April 1966)

1966 Kombi-SM (2.7.) mit Show von Walter Kaiser und Margot Eckert und Ball bis 4 Uhr morgens. Günter Grossmann im SATV-Kurier Nr. 4 / 1966: "Uns bleibt noch zu danken, vor allem Herrn Kaiser..."

1966 Züri-Meisterschaft (4.11.) in der Tanzschule Kaiser! Günter Rudack im SATV-Kurier Nr. 6, Dezember 1966: "Seit Eröffnung des 'Studio II' der Tanzschule Walter Kaiser, Anfang September 1966, verfügt nun auch Zürich (wie einige Tanzschulen in Deutschland mit beachtlichen Parkettflächen) über einen Tanzschulsaal mit entsprechenden Möglichkeiten. Die turniergemässe Einweihung wurde gewissermassen mit der Zürcher Stadtmeisterschaft 1966 in den lateinamerikanischen Tänzen vollzogen... Walter Kaiser hat auch für diese Züri-Meisterschaft einen Pokal gestiftet, das beste Mittel, eine Turniertradition aufzubauen; eine Verpflichtung für die Veranstalter, ein Ansporn für die Turnierpaare. Dafür sei ihm an dieser Stelle herzlich gedankt; ebenso für seinen brillanten Jive, den er mit seiner Assistentin, der graziösen Margot Eckert, mit unwahrscheinlicher Präzision als Schlusspunkt des Turniers dargeboten hat."

1966 Kaiser-Trophy und Länderkampf Schweiz-Dänemark im Kongresshaus Zürich (3.12.). Turnierorchester: Astoria, Mannheim. Wertungsrichterin: Mrs. Constance Grant, London. Günter Rudack im SATV-Kurier Nr. 6 / 1966: "Die Kaiser-Trophy, neben der Schweizer Meisterschaft wohl das wichtigste Turnier in der Schweiz in den lateinamerikanischen Tänzen... 1. Ehepaar Waldemar und Erika Santi, Zürich (zum vierten Mal hintereinander), 2. Ehepaar Peter und Traute Baas, Zürich (gefolgt von den 2 dänischen Spitzenpaaren)... Nach dem Turnier gab es noch lateinamerikanische Schautänze von Walter Kaiser und Margot Eckert, die für die nächste Profi-Weltmeisterschaft gewiss ein glanzvolles Come-back erhoffen lassen."

1967 SM Latein und Kombination (ATZ in Zusammenarbeit mit der Tanzschule Kaiser) - 1. Juli 1967 Kongresshaus Zürich.

Am Samstagabend gab es jeweils Trainings in der Tanzschule Kaiser.

Ab Januar 1968 unterrichtete Reg Borrow am Montag - Mittwoch und Freitag in der Tanzschule Kaiser (die übrigen Tage in der Tanzschule Läderach).

Dem SATV-Kurier Nr. 2 / 1968 ist zu entnehmen, dass am Ball im Hotel Waldhaus Dolder in Zürich am 18. Mai 1968 (mit "Dolderpokal" in den Standardtänzen und Teamkampf Innsbruck - Nürnberg - Zürich in den Lateintänzen) Frl. Irmelin Buresch aus Hamburg werten würde, die neue Tanzlehrerin der Tanzschule Kaiser, welche die Stelle von Frl. Eckert übernommen habe (effektiv werteten dann: Frau Erika Kissling, Herr Schücker, Herr Scharmer).

1968 Kaiserball mit Kaisertrophy (Internationales Latein-Turnier) und Grosser Preis von Zürich (dito Standard), Teilnehmer: Spitzenpaare aus Deutschland, England, Holland, Österreich, Schweiz, Slowakei... Wertungsrichter: Nina Hunt, Erika Kissling, Reg Borrow, Hans Schücker.



Ballbeginn in diesen Jahren jeweils 21h, Ende 4h!



Walter und Marianne Kaiser-Bingel

Die dritte Marianne und zweite Ehefrau von Walter Kaiser war die ehemalige Tanzpartnerin von Albert Salzmann, Marianne Kaiser-Bingel. Das Turnierpaar Salzmann / Bingel gehörte zu den erfolgreichsten Schweizer Turnierpaaren in den Jahren 1964 - 66:

Standard: 1964 + 66 - 3. Platz, 1965 - 2. Platz (Schweizermeister jeweils Ehep. Baumann)

Latein: dito (Schweizermeister jeweils Ehep. Santi)

Kombination: 1964 + 65 - 2. Platz, 1966 - 3. Platz (Schweizermeister jeweils Ehep. Baumann)

Kurz: 5x Bronzemedaille, 4x Vize-Schweizermeister in allen Disziplinen!

(Quelle: Der Tanzsport in der Schweiz, Peter Siegrist/SATV 1990)



Albert Salzmann & Marianne Kaiser-Bingel



Nach der Tanzlehrerausbildung in London und einem mehrjährigen Engagement auf Kreuzfahrtschiffen arbeitete Marianne Kaiser-Bingel in der Tanzschule Kaiser (wie bereits Albert Salzmann und später auch Werner Laubscher, Latein-Schweizermeister 1969). 1969 heirateten Walter und Marianne Kaiser-Bingel. Das grosse Engagement für die nationale und internationale Tanzszene ging weiter:

1969 fand erstmals ein Titelwettkampf für Professionals in der Schweiz statt, die Europameisterschaft Professional Latein, im Kongresshaus Zürich, natürlich organisiert von der Tanzschule Kaiser.

Im Vorfeld der Europameisterschaft hatte es im "Blick" eine doppelseitige Reportage über Walter Kaiser und die Meisterschaft gegeben.



Juni 1969: Statt Konditor wurde er der Schweizer Tanz-Kaiser



In der Tanz Illustrierten vom Juli 1969 war zu lesen:

"Am 28. Juni fand im Festsaal des Kongresshauses in Zürich die Europameisterschaft der Professionals in den lateinamerikanischen Tänzen statt. Damit kam zum ersten Mal eine derart bedeutende Veranstaltung der Professionals in Zürich zur Durchführung. Ball und Turnier wurden anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Tanzschule Kaiser veranstaltet. Man kann Walter Kaiser zu beidem beglückwünschen, zum Jubiläum wie zu diesem erfolgreichen Turnier... Wertungsrichter: Bill Irvine (GB), Walter Kaiser (CH), Hans Schücker (A), Wim Voeten (NL), Peter-Hans Eichhorn (D)... Die Turnierleitung muss sehr gelobt werden: denn Marianne Kaiser und Heinz Horn waren ein überzeugendes Team... Organisation und Betreuung der Turnierteilnehmer waren erstklassig, und Walter Kaiser gebührt dafür Dank und Anerkennung." (HGS)



Juni 1969: Europameisterschaft Professional Latein 1969 Zürich



1969 Kaiserball mit SM Latein und Kombination - 30. November Kongresshaus Zürich - "Einen grosszügigeren und festlicheren Rahmen als den bereits gut eingeführten Kaiserball im Kongresshaus kann man sich für eine Schweizermeisterschaft kaum wünschen." (SM-Bericht von U. Spichiger-Keller im SATV-Kurier Nr. 1 / 1970)



Das Kaiser-Team in Aktion. Von links: Albert, Marianne, Walter, Myriam...



Walter und Marianne Kaiser-Bingel setzten sich intensiv für das Kindertanzen ein. Sie bereisten verschiedenste Länder und verglichen deren Nachwuchskonzepte. In einem Interview mit Marianne Kaiser-Bingel in den Kaiser News Nr. 1 von 1970 kommt eine Reise nach Dänemark zur Sprache:



Anfang 1970: Interview mit Marianne Kaiser - Kindertanzkurse



In den gleichen News ist zu finden:



Anfang 1970: Kaiserliches Hofgeflüster



In der Zeitschrift "femina" wurden die Kindertanzkurse und weitere Tanz-Möglichkeiten für Jugendliche und junge Erwachsene im gleichen Jahr ebenfalls aufgegriffen:



November 1970: Tanzen - um des Tanzens Willen



1970 Kaiserball: Grossaufmarsch der Latein-Paare und strenges Turnier nicht nur für die Paare - aus dem Ballbericht: "Der Turnierleiter Walter Kaiser musste gegen Ende des Turniers wegen Heiserkeit abgelöst werden. Show der amtierenden Amateur Weltmeister Mr. Gleave / Mrs. Wade - eine herrliche Show von Standard-Tänzen. Zum Abschluss der Show-Time wurde ein jeweils von der Tanzschule neu kreierter Modetanz vorgeführt, der vor allem durch die ahnungsvoll enthüllende Bekleidung der stets modebewussten Marianne Kaiser attraktiv wurde."






1971 folgte der nächste Organisations-Höhepunkt: die Europameisterschaft der Professionals in den Standardtänzen: "Von der Tanzschule Kaiser hervorragend organisiert, vom Schweizer Fernsehen in zwölf Länder übertragen (Eurovision), vom Rundfunkorchester Beromünster ausgezeichnet begleitet, lief diese Europameisterschaft vor einem begeistert mitgehenden Publikum reibungslos ab. Ein Jazz-Ballett und die LA-Tanzschau von Laird und Lorraine umrahmten das Turnier, das von Walter Kaiser zügig und ohne ein Wort zuviel geleitet wurde." (Gerd Hädrich, Tanz Illustrierte Nr. 224 / Juli 1971)



Mai 1971: EM Professional Standard 1971 - Interview mit Walter Kaiser



Juni 1971: EM Professional Standard 1971 - aus dem Programm



Juli 1971: EM Professional Standard 1971 - Bericht von Gerd Hädrich



Die Tanzschule Kaiser war zweifelsohne nicht nur wegen ihrer Professionalität, ihrem Enthusiasmus und ihrem tollen Team erfolgreich (das ist schon sehr, sehr viel!) sondern auch wegen der Flexibilität von Walter Kaiser, der sich Neuem nie verschloss. Er nahm Neues als Chance wahr und konnte auch deshalb alle Altergruppen und Volksschichten ansprechen. Die Presse würdigte diese Einstellung zu Recht und vergrösserte den Bekanntheitsgrad der Tanzschule Kaiser damit noch mehr.



Juli 1972: Tanz - Wandel im Zeichen der Mode / Am Beispiel der Tanzschule Kaiser



November 1972: Cha-Cha-Cha-zwei-drei (Brückenbauer, Auflage: 664'000 Exemplare!)



Die Tanzschule Kaiser wuchs und wuchs. In Aarau und Solothurn wurden Filialen gegründet.






Der Kaiser-Ball 1975

Die Dimensionen des Kaiser-Balls 1975 übertraf alles, was wir jemals über Ball-Organisation und Angebots-Vielfalt gehört haben. Natürlich fand der Ball im Kongresshaus Zürich statt. Natürlich erwartet man ein sehr gutes Orchester, Shows und Unterhaltung an einem renommierten Ball einer noch renommierteren Tanzschule. Was Walter Kaiser und sein Team den Ballbesuchern jedoch boten, ist schlicht unglaublich und umwerfend:



- 6 verschiedene Orchester / Bands

- Tanz an 5 verschiedenen Orten im Kongresshaus

- unterschiedlichste Tanzmusik

- Shows mit Toni Vescoli u.a.




- Max Greger spielte mit seiner 18 Mann Big Band im grossen Kongress-Saal

- das "Big Town Set" spielte moderne Tanzmusik im Konzertfoyer (inkl. Diskothek mit wechselndem Programm: Standard und Latein)

- die "Black Bottom Stompers" (Dixieland-Musik) und die "Los Reyes Paraguayos" (Latein) spielten im kleinen Tonhallesaal

- das "Duo Jacky" (die Rock'n'Roll Bomber für Jive und Rock'n'Roll) spielten im Kammermusiksaal (inkl. Diskothek mit wechselndem Programm)

- die "Engstringer Bauernmusik" (ein 18 Mann Orchester) spielte im Kronenbourg Bier-Keller Polka, Ländler, Marsch und Walzer



Kein Wunder brauchte es einen Plan zum Zurechtfinden am Ballabend!

Eintritt: Fr. 20.-- bis Fr. 35.--!



Noch ein Clou: für die Schüler der Filiale der Tanzschule Kaiser in Solothurn war in Zusammenarbeit mit den SBB ein Sonderzug an den Kaiser-Ball, Solothurn-Zürich retour, organisiert worden!

Was für Dimensionen! Unerreicht und unerreichbar!



Mai 1975: Der Kaiser-Ball



Kaiser-Ball um 1970



Walter Kaiser als Wertungsrichter

Walter Kaiser wurde gerne als Wertungsrichter zu Titelwettkämpfen eingeladen. Bereits in den 50er-Jahren, auch anfangs der 60er-Jahre, z.B. für die Deutsche Meisterschaft Amateure Standard 1962 (3.11. Stadthalle, Kassel), vor allem aber um 1970.

Im Bericht über den "Grossen Preis von Europa" von 1968 (Tanz Illustrierte Nr. 185 vom März 1968) standen interessante Aussagen über Schweizer Profi-Paare, und Walter Kaiser wurde darin sozusagen als neuer Wertungsrichter von Professional-Turnieren und Meisterschaften begrüsst:

"... Jüngere Paare setzen nunmehr dazu an, die Routine zu gewinnen, die ihnen die seit Jahren im internationalen Konzert der Professionals mitmischenden Paare natürlich voraushaben. Das gilt auch für Armin Läderach / Edith Büttner und Hubert und Irene Scharmer, zwei Schweizer Paare. Und das ist von vornherein schon ein Plus für das Land der Kantone, von dem man so lange behauptet hat, es habe mit Probsts (lang, lang ist's her), Schmuckis (lang ist's her) und Kaisers (den "jüngsten") aufgehört, aktive Professionals hervorzubringen. Auch Walter Kaiser (Zürich) hat sich vom aktiven Wettstreit zurückgezogen und wird demnächst einen der Stühle am Rande des Parketts einnehmen, auf denen diesmal Alex Moore, Thomas Bus, Fred von Schlesinger, Hans Peter Eichhorn und Carl Ernst Riebling als Wertungsrichter sassen."

Neben der Deutschen Professional-Latein-Meisterschaft 1971 (1.5. Festhalle Harmonie, Heilbronn, 1. Trautz, 2. Opitz) u.a., wertete Walter Kaiser innerhalb von 1969 - 1975 unzählige Welt- und Europameisterschaften der Professionals (1972 z.B. sämtliche ausgetragenen Professional-Meisterschaften: EM: St und La, WM: St, La und Kombi).



WM Professional Standard + Latein 1972 in London



Eine grosse Auszeichnung erfuhr Walter Kaiser 1969, als er bei den Open British Championships in Blackpool als Wertungsrichter des Teamkampfes, eines der absoluten Höhepunkte des Blackpool Dance Festivals, verpflichtet wurde. Ausschnitte aus der Tanz Illustrierten Nr. 200 vom Juni 1969:

"Das Festival wurde in diesem Jahr mit einem Vier-Länderkampf der Professionals von Japan, Deutschland, Amerika und England über 10 Tänze eröffnet. Die jeweils drei besten Paare waren am Start. Alleinwertungsrichter war Herr Kaiser aus der Schweiz...

EMPRESS BALLROOM BLACKPOOL, Samstag, 10. Mai 1969, 21 Uhr: Der Beginn des 'International Invitation Professional Team Match' zwischen Mannschaften aus Japan, West-Deutschland, USA und Grossbritannien ist ausgerufen. Je drei Paare aus den vier Nationen und schlanke weibliche Pagen der 'Blackpool Power Company' mit den Namensschildern der Länder stehen bereit. Vier befrackte Herren sind feierlich vor das Orchesterpodium geschritten. Die Mannschaftskapitäne tauschen die Erinnerungswimpel aus. Vor dem Podium wartet der 'Adjudicator', Mr. Walter Kaiser (CH). 'The 44th Blackpool Dance Festival' hat begonnen..." (1. England, 2. Japan, 3. Deutschland, 4. Amerika)

Kit Hallewell schrieb darüber: "This year's Saturday evening, 1969, featured a four-cornered Professional Team Match between Japan, West Germany, the United States, and Great Britain over Waltz... (all dances), three couples making up each team, and with Walter Kaiser as solo judge... It seemed almost unnatural to be having an international professional team match without Bill and Bobbie Irvine and Peter Eggleton and Brenda Winslade (the British team: Hurley, Needham, Westley)... As it turned out, Great Britain won with one hundred and thirty-six points... a great spectacle to start the week." (aus "Blackpool my Blackpool")



Blackpool Team Match 1969



Den veröffentlichten Wertungen verschiedener Meisterschaften ist zu entnehmen, dass Walter Kaiser sehr differenziert wertete, d.h. dass er jeden Tanz einzeln bewertete und nicht das Endresultat in allen Tänzen anzeigen wollte (eine leider damals wie heute weit verbreitete Unsitte). Für ihn war es kein Problem, einem amtierenden oder werdenden Europa- oder Weltmeister in den Tänzen, wo er es nicht verdiente, keinen ersten Platz zu geben.



1977 trennten sich Walter und Marianne Kaiser-Bingel (Scheidung). Walter Kaiser zog sich mehr und mehr aus der Tanzschule zurück. Er kaufte ein Weingut in Südfrankreich und heiratete erneut. Der Sohn von Walter und Nora Kaiser wuchs in Frankreich auf, bis er 1997 mit seiner Mutter in die Schweiz zurückkehrte.

Mit zu den wohl letzten Tanzschülern, die Walter Kaiser in Zürich unterrichtete, dürften 1980 die bekannten Schweizer Schauspieler Siegfrit Steiner und Annemarie Blanc gewesen sein:

"Der berühmte Schweizer Schauspieler Siegfrit Steiner muss tanzen lernen - und das im Alter von 74 Jahren. Er gibt zu: 'Es fällt mir nicht leicht, ich komme ins Schwitzen.' Leichter fällt es seiner Partnerin, Annemarie Blanc (61). Die beiden üben für die ‚Altmodische Komödie' von Alexej Arbusow in der Tanzschule Walter Kaiser einen Charleston. Bis zum 7. März müssen die Schritte perfekt sein - dann ist nämlich Premiere des Stückes."

(Blick, 16. Februar 1980, Rubrik Aktuell)



Februar 1980: Berühmte Schauspieler bei Walter Kaiser



Seit 1999 lebt Walter Kaiser mit Erika Hansen zusammen (9-fache Schweizermeisterin mit Peter Hansen im Zeitraum 1973 - 1982, Mutter von Nicole Hansen, ihrerseits mehrfache Schweizermeisterin in den lateinamerikanischen Tänzen und seit 1999 verheiratet mit Donnie Burns).

Trotz zwischenzeitlicher Krise liess das Tanzen Walter Kaiser nicht los. Er beschäftigte sich intensiv mit den populären südfranzösischen Tänzen, hielt an einem Schweizer Tanzlehrerkongress eine viel beachtete Lecture über den für Tanzschulen geeigneteren südfranzösischen Paso Doble und reiste nach Argentinien, um noch tiefer in die Welt des Tango Argentino einzutauchen. Der Tango Argentino ist es denn auch, den Walter Kaiser heute noch leidenschaftlich ausübt und unterrichtet.

In der Zwischenzeit ist der Landsitz von Walter Kaiser, "Mas Vinson" in Moulézan (knapp 30 km nordwestlich von Nîmes gelegen), zur Pilgerstätte vieler Tanzbegeisterter und Ferienhungriger geworden. In verschiedenen Gebäuden können Ferienwohnungen für max. 4 - 6 Personen gemietet werden (bis max. 24 Personen). Ein Swimmingpool ist ebenso vorhanden wie ein Tanzsaal. Zudem bevölkern Schafe, Hühner, Pferd und Esel die Weiden von "Mas Vinson".



www.frankreich-ferien.ch



Marianne Wolff, die erste Tanzpartnerin von Walter Kaiser, hatte ebenfalls eine Familie gegründet und ist vor zwei Jahren gestorben.



Marianne Kaiser-Kopf, die Weltmeisterin, zog sich vom Tanzen völlig zurück, hat wieder geheiratet und lebt heute mit ihrer Familie in den U.S.A.



Margot Eckert, die letzte Tanzpartnerin von Walter Kaiser, hat ebenfalls geheiratet und in Amerika, wo sie heute noch lebt, sehr erfolgreich Tanzen unterrichtet, u.a. viele Professionals und an Universitäten.



Marianne Kaiser-Bingel führt die Tanzschule Kaiser in Zürich mit grossem Elan und Erfolg weiter. Bestes Beispiel dafür ist der berühmte Kaiser-Ball, sozusagen der Wiener Opernball der Schweiz. 1988 hat sie die Tanzschule Kaiser ganz übernommen.



www.kaisertanz.ch



1991 erschien in der Zeitschrift "PROFESSIONELLE" ein Porträt von Marianne Kaiser-Bingel, in dem ihr tänzerischer Werdegang beschrieben wird. Das Titelbild zeigt ebenfalls... Marianne Kaiser.



April 1991: Das Tanzen ist der Kaiserin Lust






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